Lichtdesign in der Architektur

Beleuchtungsdesign ist die Planung und Gestaltung von Beleuchtung, bei der verschiedene Lampen wie Kronleuchter, Wandlampen, Stehlampen und Nachttischlampen strategisch so positioniert werden, dass sie den richtigen visuellen und funktionalen Effekt erzielen.

Schon Vitruv sagte: „Ein gutes architektonisches Werk sollte drei grundlegende Eigenschaften haben: Beständigkeit (firmitas), Nutzen (utilitas) und Schönheit (venustas).“ Auch die Beleuchtung, die nichts anderes als ein architektonisches Highlight ist, sollte sich innerhalb dieser drei Grundprinzipien bewegen.

Das erste Merkmal ist die Beständigkeit (firmitas). Man geht davon aus, dass Architektur robust und langlebig sein sollte. In ähnlicher Weise sollte auch die Beleuchtung so entworfen und gebaut werden, dass sie viele Jahre lang hält. Unabhängig von vorübergehenden Moden in der Innenarchitektur oder sich dynamisch verändernden Technologien ist es wichtig, dass Lampen, Kronleuchter oder Wandleuchter aus hochwertigen und langlebigen Materialien hergestellt werden, um eine solide Konstruktion und Langlebigkeit zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang wird im zeitgenössischen Design ein zeitloses Design gefördert, das durch den Wechsel der Farbe des Lampenschirms oder den Austausch des Leuchtmittels immer zur Einrichtung passt. Der zweite Aspekt der Langlebigkeit bezieht sich auf die Wahl der Lichtquelle. Kronleuchter oder Lampen mit traditionellen Edison-Glühbirnenfassungen (e14 oder e 27) sind langlebigere Produkte, denn wenn eine Glühbirne durchbrennt oder kaputt geht, kann sie einfach ausgetauscht werden. Es ist nicht notwendig, die gesamte Lampe für diesen Vorgang zu entfernen.

Nützlichkeit (utilitas): Vitruv betonte die Bedeutung der Nützlichkeit in der Architektur. Die Gebäude sollten mit Blick auf die Bequemlichkeit und die Bedürfnisse der Nutzer entworfen werden. In seinen Schriften betonte er die Bedeutung von Funktionalität und Zweckmäßigkeit von Gebäuden. Die Architektur sollte geeignete Räume für verschiedene Aktivitäten bereitstellen und die Anforderungen der Nutzer erfüllen. Die Beleuchtung sollte sich an den Bedürfnissen der Architektur orientieren. Bei der Planung der Beleuchtung in einem Innenraum sollten Sie bedenken, welchen Zweck der Raum erfüllen soll, wofür er genutzt wird (z.B. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, Bad), zu welchem Zweck er geschaffen wurde und wie viel Zeit wir dort verbringen werden (z.B. Entspannen, Arbeiten, Lesen).All diese Elemente tragen dazu bei, eine geeignete Anordnung zu schaffen, die eine sichere Bewegung ermöglicht und eine dem Zweck entsprechende Atmosphäre schafft. All dies macht die Innenräume zu einem Ort, der sich durch ergonomische Nutzung auszeichnet.

Es ist wichtig, zwischen allgemeiner Beleuchtung, Arbeitsbeleuchtung, Akzentbeleuchtung und dekorativer Beleuchtung zu unterscheiden und dabei die Funktion des Raumes im Auge zu behalten. Kronleuchter oder Plafonds sind meist für die allgemeine Beleuchtung zuständig, während Deckenlampen über Tischen oder Schranklampen auf Kommoden die Funktion der Arbeitsbeleuchtung erfüllen. Interessanterweise haben auch Wandlampen in Badezimmern eine Beleuchtungsfunktion und sollten daher so leuchten, dass sie keine zu tiefen Schatten und Kontraste erzeugen, sondern Gesicht und Spiegel gleichmäßig beleuchten. Eine Akzentuierung kann erreicht werden, indem man eine Wandlampe aufhängt, deren Licht auf das Bild gerichtet wird. Wenn wir kein eintönig wirkendes Interieur schaffen wollen, ist es wichtig, verschiedene Beleuchtungsarten und dementsprechend unterschiedliche Lampen und Kronleuchter zu verwenden.

Die Wahl der richtigen Lichtfarbe ist ebenso wichtig. Eine warme Farbe ist für Wohnräume besser geeignet, während eine neutrale Farbe uns zum Konzentrieren und Arbeiten anregt. Um die Nutzung eines Raumes noch angenehmer zu gestalten, können intelligente Lösungen zur Lichtsteuerung eingesetzt werden, die sich automatisch ein- und ausschalten oder die Lichtintensität oder -farbe einstellen lassen.

Schönheit (venustas): Nach Vitruv sollte die Architektur schön und ästhetisch ansprechend sein. Gut gestaltete Gebäude sollten das Auge erfreuen und ästhetische Gefühle hervorrufen. Heutzutage gibt es viele Trends in der Inneneinrichtung, die uns sagen, in welchem Stil wir sie gestalten sollen, z.B. Loft, skandinavisch oder Ethno. Die Schönheit eines bestimmten Interieurs ergibt sich in unseren Augen nicht nur aus dem Stil, der in den Innenräumen verwendet wird, sondern vor allem aus den Emotionen, die sich aus der Wahrnehmung dieses Raums ergeben. Auch wenn wir zum Beispiel keine Fans des Ethno-Stils sind, aber wenn die Art und Weise, wie die Beleuchtung eingesetzt wird, uns an exotische Urlaube erinnert, wird uns ein solches Interieur wahrscheinlich lange in Erinnerung bleiben. Das Lichtdesign hat also einen entscheidenden Einfluss auf das „Gefühl der Schönheit“.

Vitruv war der Meinung, dass Schönheit ebenso wichtig ist wie Haltbarkeit und Nützlichkeit und dass alle drei Qualitäten in Harmonie koexistieren sollten. Bis heute sind viele Architekten der Meinung, dass diese drei Qualitäten für die Schaffung eines erfolgreichen architektonischen Werks unerlässlich sind. Ein Beleuchtungskonzept sollte gleichzeitig robust, praktisch und ästhetisch ansprechend sein, um die Bedürfnisse der Benutzer zu erfüllen und visuelles Vergnügen und Spannung zu bieten. Am wichtigsten ist jedoch, dass wir uns in solchen Innenräumen wohlfühlen.